Liebe am Arbeitsplatz für so manchen ein heikles Thema
Es sollte noch immer Firmen geben, die Liebe am Arbeitsplatz innerbetrieblich unterbinden wollen. Es gibt Neuerungen wonach solche verstaubte Moralvorstellungen und prüde Sittenkodexe aufgelöst wurden und auch innerbetriebliche Vereinbarungen zwischen Chef und Mitarbeiter, die das strikte Unterlassen eines Techtelmechtels zwischen Kollegen fordert und beim Verstoß mit Kündigung bestraft, gelockert wurden:
Schließlich kann keine Firma es tatsächlich verkraften, wenn man, nur wegen einer kleinen Affäre, erstklassige Mitarbeiter verliert. Tja, stellen wir uns mal vor, wenn der vielfach prämierte Küchenchef nun einmal gerne mit der Kellnerin mehr als nur die Überstunden gemein haben will und der Chef die beiden Angestellten sofort entlassen muss.
Das Arbeitsgericht hat beschlossen, dass das zu weit ginge, denn ein generelles Liebesverbot am Arbeitsplatz schränke das Persönlichkeitsrecht ein und verletzte außerdem das Grundrecht. Schon 2005 stellte dies das Düsseldorfer Landesgericht fest
und auch das Bundesarbeitsgericht klar.
Die Liebe an sich ist erstmal kein Problem. Diese kommen erst dann auf, wenn die Liebe die Arbeit verdrängt. Störungen wie eine Bevorzugung des Partners, Isolation von den anderen Kollegen und daraus resultierendes Misstrauen, Verleumdungen und Lästereien sowie Abhängigkeitsverhältnisse bei Beziehungen zwischen Über,- und Unterstellten sind Faktoren, die es zu Vermeiden gilt. Am Arbeitsplatz gehört deine/Ihre Zeit eben deiner/Ihrer Arbeit, doch was man danach hinter verschlossenen Türen so treibt ist jedermanns eigene Angelegenheit. Auch verwerfliche Notizen, die am Empfang durch die Luft wehen und Inhalte verlauten lassen, die kein Drehbuchautor von Soft-Pornos besser hätte formulieren können, haben am Arbeitsplatz nichts verloren.
Mails können gespeichert und bei Bedarf immer gegen dich/Sie verwendet werden. Diese Nachrichten in die Tat umzusetzen und sich wild knutschend auf das frisch gemachte Bett in Zimmer 205 zu werfen ist selbstverständlich ebenfalls ein absolutes No-go! Zu allem gehört Respekt, Achtung und der gehörende Anstand.
Diskretion ist das A und O und dann klappt`s auch mit dem Kollegen.
Sollte die Liebe aber zur „Chefsache“ werden, wird und man dem Boss eventuell verfallen, dann sollte besonderen Wert auf Professionalität legen. Kein Tratschen, kein Lästern und keine öffentliche Zärtlichkeit. Mann und Frau Poker-face können ihre Liebelei auch einfach mal geheim halten, wenn Frau beispielsweise sowieso bald die Abteilung wechselt und damit dem Abteilungsleiter entgeht oder eine Versetzung in eine anderes Hotel vor der Tür steht. Grundsätzlich birgt eine Beziehung zum Chef mehr Fallstricke als eine Verbindung von gleichgestellten Partnern, die vielleicht sogar gemeinsam an Aufgaben arbeiten. Hier ist besondere Vorsicht gefragt.
Vorsicht- – wohin mit den Tränen?
Viele Beziehungen halten leider nicht nur immer bis ans Lebensende.
Doch was ist, wenn man schon 17 Jahre im gleichen Betrieb arbeitet, verheiratet ist und auch alle Kollegen einen nur als das klassische, von Herzen umschwirrte, glückliche Betriebspaar kennen und plötzlich alles in Scherben bricht?
Wer hier schnell die Flucht ergreifen und sich in einen anderen Arbeitsplatz oder wenigstens eine andere Abteilung retten kann, der sollte diese Chance nicht aus falschem Stolz ausschlagen, denn jeder von uns weiß doch wie scherzhaft es ist, den Ex jeden Tag zu sehen, jeden Tag zu erleben und vielleicht nach schon sehr kurzer Zeit mit der jungen Frau beim Anbändeln beobachten zu können. Das zerreißt einem das Herz und macht normale Arbeit noch ein normales Arbeitsklima schlichtweg unmöglich. Auch möchte man sich vielleicht einmal bei der Freundin ausweinen und so richtig gepflegt über die schlechten Seiten des Ex ablästern.
Da kommen einem dann solche Gedanken, ob die Kollegin gegenüber da wohl die richtige Wahl ist? Eher nicht, denn auch wenn sie noch so vertraut wirkt, solange keine richtige Freundschaft besteht ist und bleibt die Dame eine Arbeitskollegin von der man nicht weiß, wie gerne sie ihren Mann mag oder wie gerne sie das Gesagte in der Abteilung weiter tratscht.
Daher gilt strikt: Bloß keine gegnerischen Lager mit gelegentlichem Bombenabtausch! Das ist sehr heikel!!!
Wer etwas zu klären hat, der tut das nach Feierabend.
Bewahre Ruhe/bewahren Sie Ruhe und zeige/zeigen Sie Klasse, ringe/ringen Sie sich ein eiskaltes „Guten Morgen!“ gegenüber dem Ex auf, denn das tut einem nicht weh und erhält den Betriebsfrieden. Ansonsten: Ab ins Reisebüro, Resturlaub beantragen und auf in den 10-Tage Urlaub in Barbados, mit Single-Extras. Die Wunden heilen dann sicherlich etwas schneller unter der prallen Hitze, umgeben von hübschen knackigen Jungs und Mädels .
Fazit
Oftmals hat die Liebe am Arbeitsplatz viele positive Seiten, besonders dann, wenn die Partner gleichgestellt ist, die Kollegen nicht vor Neid und Hass zerfressen sind und die neuen Energien produktiv genutzt werden können. Dann ist Chef zufrieden, Paar zufrieden und Kollegen zufrieden. So kann eine Beziehung im Beruf vollkommen funktionieren und aus der Liebe zum Job wurde die Liebe im Job.
Negativ
Negativ belastet wird die Liebe am Arbeitsplatz erst dann, wenn man nicht auf den liebenswürdigen Kollegen abfährt, sondern im Traum auf dem Schoss der Chefetage sitzt. Diese Konstellationen bergen schon in ihren Grundfesten untragbare Probleme und sollten, wenn möglich, umgangen werden. Auch Streits in der Abteilung sollten gemieden werden, allgemein sollte die Beziehung nicht zu großen Raum im Job einnehmen. Weder wildes Küssen, noch laute Schreie sind erwünscht.
Ansonsten gilt:
Liebe kennt keine Grenzen. Die Floskel kennen wir alle und wenn die Liebe wichtiger als die Arbeit aber eben mit dieser unvereinbar ist, dann hilft nur eins: eine neue Stelle suchen und glücklich bis ans Lebensende sein.
( © Copyright Orina Genia Nissenbaum)
Gerne begleite ich dich/Sie bei diesen Fragen
Ihre /Deine Orina
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